DIE HERBERGE:
Schicksalsbegegnungen in einer Wüstenoase
Arye Dreyfus
In einem felsigen, halb vergessenen Teil des Negevs beherbergt eine abgelegene Herberge Menschen, die sich völlig aufgegeben haben. Der Ort hat weder eine therapeutische Struktur noch die Weisheit einer Führungspersönlichkeit zu bieten. Es gibt keine politischen oder religiösen Bindungen und keine öffentliche finanzielle Unterstützung – keine Hemmschwellen für Neve Dror, und jeden Morgen gelingt es seinen Besuchern, ein neues menschliches Mosaik zu schaffen. Erstaunlicherweise wird das ungeschriebene Motto der Herberge „Du bist alles, was du hast“ öfter wahr. Männer und Frauen, Jung und Alt, internationale Prominente und soziale Außenseiter, agnostische Juden und gläubige Christen, lokale Geschäftsleute, Startups und reiche ausländische Erben gehen in diesem Wüstenrefugium ein und aus.
Jeder Besucher ist zu erfahren im Umgang mit der Welt, um zu erwarten, dass die Narben auf seinem Rücken an diesem exotischen Zufluchtsort schnell verschwinden würden. Und doch werden Träume in der rauen Umgebung immer wieder zur Realität und Resignation gilt als Häresie. In diesem abgelegenen Teil der Welt, im Desert Inn, ist nichts illusorisch, nicht einmal eine unmögliche Liebesgeschichte zwischen einem vatikanischen Priester und einem israelischen Friseur. Die Herberge in Neve Dror ist jedoch keine erfundene Legende. Diese Geschichte beruht auf tatsächlichen Gegebenheiten.
Arye Dreyfus, in Frankreich geborener Lehrer, beschreibt eine erschreckende Realität, doch sein sonnig israelisches Gemüt hat auch immer einen Blick für das Schöne. Er ist ein versierter Pädagoge und hauptsächlich in Europa und Afrika unterwegs. Er verurteilt nichts und romantisiert nichts, er erzählt nur eloquent die Geschichte einer dekadenten Gesellschaft, die fünfzig Jahre später nicht bereit zu sein scheint, sich mit ihrer eigenen Unbeständigkeit auseinanderzusetzen.
Eine englischsprachige eBook Edition wurde Mitte 2018 veröffentlicht. 266 Seiten, 14 x 20,5 cm. |